Seit ich 1981 als kleiner Junge zum ersten Mal nach Langeoog kam, empfinde ich eine tiefe Liebe für die ostfriesische Nordseeinsel. Die autofreie Insel liegt mitten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und bietet hunderttausenden Seevögeln und Meerestieren Lebensraum und Schutz. Die karge Landschaft, die seeseitig von den Dünen und zum Watt hin von Salzwiesen, Prielen und Lahnungen geprägt wird, hat einen ganz speziellen Charakter und zieht mich auch nach so vielen Jahren immer noch in ihren Bann. Der Wind, der fast immer weht, das Rauschen der Brandung hinter den Dünen, das Farben- und Lichtspiel von Wolken und Sonne, die endlose Weite von Strand und Meer, der vielstimmige Chor der Limikolen, Gänse und Möwen, die unmittelbare Nähe zu einer üppigen und zugleich erbarmungslosen Natur - diese Erfahrungen haben mich als Kind tief beeindruckt und lösen in mir bis heute einen wohligen Schauer aus. Am Liebsten radle ich in der Abenddämmerung in den Osten der Insel, wo man dann oft keine Menschenseele mehr antrifft und viele Tiere vor die Linse bekommt...